Skip to main content

Ultimob – eine vierjährige Reise geht zu Ende

In vier Pilotregionen wurde das Projekt Ultimob (Ultimative Integrierte Mobilitätslösungen) umgesetzt: Tullnerfeld, Ötztal, Leogang und Feldkirchen bei Graz. Am Donnerstag fand in Feldkirchen die Abschlussveranstaltung inklusive Besichtigung der Unterflurtrasse der Koralmbahn statt, in der auch viele Blicke nach vorne gerichtet waren.

Das Ziel des Projekts Ultimob – Ultimative Integrierte Mobilitätslösungen – war klar: Aus den Regionen lernen, um Mobilitätsbedürfnisse vor allem im außerstädtischen Raum aufzuzeigen. Viereinhalb Jahre lang wurden in den vier Modellregionen Maßnahmen umgesetzt, aber auch das Mobilitätsverhalten mittels Umfragen genau untersucht. Welche Hürden gibt es beim Umstieg auf öffentlichen Verkehr? Wie bekannt sind überhaupt die Angebote des öffentlichen Verkehrs? Welche Schwierigkeiten gibt es in der Umsetzung neuer Projekte?

Am Beispiel Tullnerfeld hat man gesehen, dass das Ziel, Pendler vom Auto wegzubringen, um sie mit E-Bussen zum neuen Bahnhof zu bringen, nicht aufgegangen ist. Das Angebot des Busses wird von anderen Personen aber dennoch gut genutzt. In Leogang wurde der neu eingeführte „Loigom-Shuttle“ dagegen so gut angenommen, dass es in Zukunft über Gemeindegrenzen hinweg ausgebaut wird.

Feldkirchen bei Graz stand zum Projektstart im Jahr 2019 mit dem Rücken zur Wand, wie es Verkehrsplaner DI Dr. Kurt Fallast, der das Feldkirchner Projekt geleitet hat, ausdrückte: Die Sperre der wichtigsten Straßenverbindung von Norden nach Süden, der B 67 entlang des Flughafens mit mehr als 20.000 Fahrzeugen täglich, stand wegen des Baus der Unterflurtrasse der Koralmbahn bevor. Der Umstieg vor allem auf die S-Bahn, aber auch auf die Buslinien, war ein großes Ziel, um den Verkehrskollaps zu verhindern. Und er wurde auch angenommen, viele der jetzigen S-Bahn-Fahrer haben angegeben, dass der Stau auf der Straße während der Bauphase der Hauptgrund für ihren Umstieg gewesen sei. Weitere Maßnahmen wie die Installierung der auszuborgenden E-Scooter, auch in Zusammenarbeit mit den großen Firmen wie Saubermacher (350 Mitarbeiter am Standort), sollen das Angebot weiter verbessern.

Kurt Fallast: „Wir Techniker befassen uns oft nur mit den Maßnahmen der Umsetzung und nicht mit der Psychologie der Menschen. Wir müssen die Leute wegbringen von dem Gedanken ,Jetzt darf ich etwas nicht mehr‘ hin zu dem Annehmen neuer Mobilität als bessere Alternative.“

Bürgermeister Erich Gosch: „Fast 50 Prozent des Verkehrs, der täglich durch Feldkirchen unterwegs ist, sind Pendler. Um das Verkehrsaufkommen auf der Straße trotz unserer pulsierenden und aufstrebenden Region zu verringern, werden wir weitere Maßnahmen setzen, um die andere Art der Mobilität wie Fahrrad, Scooter, E-Car-Sharing oder eben S-Bahn und Busse so attraktiv zu machen, dass sie eine echte Alternative darstellt.“

Abschließend zeigte DI Mario Hirschmugl von der ÖBB Infrastruktur AG in einer beeindruckenden Führung der Unterflurtrasse der Koralmbahn die neuen Möglichkeiten mit der Fertigstellung dieser Bahnstrecke auf. 45 Minuten von Graz bis Klagenfurt oder 19 Minuten von Graz bis zum Bahnhof Weststeiermark in Deutschlandsberg werden mehreren Regionen neue Potenziale eröffnen. Auch der Takt auf der S-Bahn wird auf ein 15-Minuten-Intervall reduziert.

Alle Infos zum Projekt Ultimob gibt es auf der Homepage: ULTIMOB - Willkommen

Die Bilder vom Abschlusstag in Feldkirchen in unserer Bildergalerie

So wird die neue Geh- und Radwegbrücke über die Mur aussehen

Ein lang gehegter Wunsch wird Wirklichkeit: Entlang der Autobahnbrücke wird nach deren Umbau auch eine Geh- und Radwegbrücke errichtet, die Liebenau und Feldkirchen verbindet.

Direkt neben der A2-Südautobahn entsteht nach Abschluss der Bauarbeiten für die Erneuerung der Autobahnbrücken nördlich davon eine Geh- und Radwegbrücke. Aus 21 eingereichten Projekten wurde im März 2023 von der Jury das Projekt der Büros KOB-ZT-GmbH und iSEA Tec GmbH zum Sieger gekürt. Die Brücke wird 110 Meter lang sein. „Momentan gibt es keine Überquerungsmöglichkeit über die Mur für Radfahrer und Fußgänger von Liebenau nach Feldkirchen. Lediglich zwei Kilometer weiter nördlich existiert der schmale Gasrohrsteg“, sagt der Feldkirchner Bürgermeister Erich Gosch. Die neue Verbindung soll den Berufsverkehr entlasten, wo zum Beispiel alle aus dem Süden kommenden Radler nach Graz hinein und kompliziert wieder hinausfahren müssen – etwa die 11.500 Magna-Mitarbeiter. Viele hätten dann die Möglichkeit, in Feldkirchen aus dem Zug zu steigen und auf kurzem Weg die Mur mit dem Fahrrad zu queren. Vom Bahnhof bis zum Werkseingang sind es dann nur 1,8 Kilometer. Das große Einzugsgebiet ermöglicht aber auch den Freizeitradlern die südliche Einfahrt in das Grazer Radnetz und in die Radroute entlang der Mur Richtung Radkersburg. 

Teil der Radverkehrsoffensive 2030

Der Projektkostenrahmen (Planungs-, Bewilligungs und Baukosten inklusive Nebenleistungen) ist mit fünf Millionen Euro festgelegt. Finanziert wird das Projekt von der Stadt Graz, dem Land Steiermark und der Gemeinde Feldkirchen. Es ist eines von 19 Projekten des Masterplans „Radverkehrsoffensive 2030“ des Landes, in dem insgesamt hundert Millionen Euro investiert werden. „Damit setzen wir konkrete Maßnahmen, die die Bedingungen für die Radfahrer in der Stadt verbessern“, sagt Verkehrslandesrat Anton Lang. Die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwendtner ergänzt: „Um dem Ruf von Graz als Fahrradstadt gerecht zu werden, werden in den nächsten zehn Jahren gemeinsam mit dem Land noch viele umfassende Projekte realisiert.“

Konstruktion als doppelte Welle

Die Brücke wird nach einer Idee von Architekt Roman Kemmler in einer doppelten Welle ausgeführt. Das Umfeld war nach Ansicht von DI Alexander Oplustil sehr komplex mit Industrie im Westen, einem Wohnungsgebiet im Osten, dem beruhigten Seitenarm der Mur im Südosten und dem unattraktiven Rücken der Autobahnbrücke sowie einer 110KV-Leitung, die an dieser Stelle quert und den Bauraum begrenzt. Am Ostufer werden bestehende Stege des Bootshauses aufgewertet bzw. neue errichtet. 

Der Zeitplan

Die Asfinag hat bereits mit dem komplizierten Neubau der Autobahnbrücke, der rund drei Jahre lang dauern wird, begonnen. DI Andreas Kammersberger, Leiter des Bereichs Brückenbau im Referat Straßeninfrastruktur-Bestand beim Land Steiermark, meint: „Es ist logisch, dass man im Windschatten der Asfinag Synergien nutzt, etwa die Errichtung der beiden Flußpfeiler zur gleichen Zeit wie jene der Autobahnbrücke.“  Noch in diesem Jahr soll die wasserrechtliche Einreichung erfolgen. Der Baubeginn für die Radwegbrücke ist für Winter 2024/25 vorgesehen, die Fertigstellung für Ende 2026.

Mit E-Scootern von Wegfinder durch Feldkirchen gleiten

An vorläufig 16 Stationen (den Lageplan finden Sie hier) können ab März 2024 in Feldkirchen E-Scooter zum Ausborgen entnommen werden. Die Anzahl der Stationen wird in der Zukunft laufend erweitert.

Die feierliche Präsentation findet am Freitag, 22. März 2024, ab 13 Uhr auf dem Marktplatz Feldkirchen statt. Dabei werden Vertreter der Kooperationspartner ÖBB, Wegfinder, der Firma Saubermacher und der Gemeinde Feldkirchen anwesend sein. Um 14 Uhr findet auch ein Pressegespräch statt. Ab Freitag werden die Scooter dann auch auf den Stationen verteilt sein. Die Mitarbeiter von ÖBB uund Wegfinder stehen auch für Fragen zum Ablauf zur Verfügung.

So funktioniert das System: Einfach mit der Wegfinder-App den QR-Code an der Lenkstange scannen, Tarifinformationen und Verhaltensregeln bestätigen und direkt die Miete starten. Nach der Fahrt kann man den Scooter an einer anderen Stationzurückgeben. Die Abrechnung erfolgt über Kredit- oder Debitkarte. Tarif: 0,33 € pro Minute.

Mit der Wegfinder-App kann man aber auch die nächsten Ladestationen finden, den schnellsten Fußweg abfragen oder ein Taxi bestellen.Probleme bei der Anmeldung oder Fragen: Einfach eine Nachricht an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. In dringenden Fällen (z. B. Probleme beim Starten oder Beenden der Fahrt) gibt eseine Mobilitäts-Hotline unter Tel. 517 17 21 00.

Autobahnbrücken werden erneuert und neue Radwegbrücke kommt

Spektakuläre Baustelle an der A2 Südautobahn im Bereich Graz/Feldkirchen bei Graz: Die beiden Autobahnbrücken über die Mur werden komplett erneuert. Dies geschieht in drei Abschnitten bis Sommer 2026. Parallel dazu wird nördlich eine Geh- und Radwegbrücke errichtet, die dann Graz-Liebenau und Feldkirchen auch mit dem Rad verbindet.

Am 1. Dezember 1973 wurde der Abschnitt vom Knoten Graz Ost bis Mooskirchen der A2 Südautobahn eröffnet. "Die beiden 50 Jahre alten Brücken über die Mur sind jetzt in einem Zustand, in dem eine Sanierung nicht mehr möglich ist. Daher werden sie komplett erneuert", berichtet ASFINAG-Pressesprecher Walter Mocnik. Dieser Neubau wird bei Vollbetrieb des am stärksten befahrenen Autobahnstücks der Steiermark (bis zu 90.000 Fahrzeuge täglich) betrieben. Die Vorarbeiten sind abgeschlossen, jetzt erfolgen die eigentlich Bauarbeiten. Die Arbeiten werden von einer Schwimmplattform aus durchgeführt. Der Baustellenverkehr wird komplett über die Autobahn abgewickelt. Auf 500 Metern gibt es eine Beschränkung auf 80 km/h. 

Zunächst wird südlich der bestehenden Brücken eine neue Brücke errichtet. Hierfür werden nächste Woche zwei neue Pfeiler in der Mur gebaut. Die Errichtung der Fundamente wird dabei zu einer kurzzeitigen Lärmbelastung für die Anrainerinnen und Anrainer führen. „Wir versuchen, diese störenden Arbeiten so schonend und kurz wie möglich zu machen“, versichert Projektleiter Manfred Pech. Die ASFINAG ersucht aber um Verständnis, weil Erschütterungen und Lärm sich dabei dennoch nicht vermeiden lassen.

Sobald diese neue Süd-Brücke fertig ist, wird der Verkehr in Fahrtrichtung Wien auf diese verlegt und der Verkehr in Richtung Klagenfurt/Italien auf die alte südliche Brücke verschwenkt. Die alte nördliche – nun verkehrsfreie – Murbrücke kann somit abgetragen und in Folge neu gebaut werden. Nach Fertigstellung wird der Verkehr in Richtung Italien/Klagenfurt gleich auf diese neue Brücke verlegt, damit die verbliebene alte südliche Brücke mit Hilfe von zwei großen Kränen abgetragen werden kann.

Danach, voraussichtlich im Frühjahr 2026, folgt der spektakuläre Teil des Neubaus: Die neu errichtete südliche Brücke muss mit hydraulischen Pressen auf den Platz der alten Südbrücke geschoben werden. „Der Vorgang dauert 20 bis maximal 30 Tage. Zum Start der Sommerferien muss alles fertig sein“, sagt Pech.

Radweg wird verlegt und breiter - Radwegbrücke über Mur kommt

Der bestehende Radweg wird im Zuge der Bauarbeiten verlegt und verbreitert, es wird eine neue Unterführung unter der Autobahn gebaut. Direkt an der Nordbrücke baut das Land Steiermark eine Radbrücke, damit die Murquerung künftig auch für den Radverkehr möglich ist. 

Ein weiteres Problem wird gelöst: Alle Leitungen, die aktuell an der Autobahnbrücke montiert sind - Gas, Wasser, Fernwärme - werden künftig gesammelt durch einen eigenen Leitungskanal geführt. Außerdem wird eine neue Gewässerschutzanlage gebaut, um alle Oberflächengewässer geordnet abzuleiten und reinigen zu können.

 

Zweiter Altkleidercontainer in Feldkirchen

In Feldkirchen gibt es jetzt einen zweiten Container für die Altkleidersammlung: Er steht beim Schülerhort direkt neben der Altglasstation sowie dem Altspeisefett-Container in der Triester Straße 76. Der andere Altkleidercontainer ist beim Altstoffsammelzentrum in der Kulmistraße 4. 

Was soll man in den Container werfen? Saubere und intakte Kleidung, tragbare Schuhe und Heimtextilien (Bettwäsche, Vorhänge, Decken). Alles bitte in verschlossenen Säücken einwerfen. Nicht in den Container gehöret verschmutze oder kaputte Kleidung sowie Geschirr, Bücher oder Spielzeug. Die Altkleidercontainer werden von der Carla-Kleidersammlung der Caritas betreut. Weitere Informationen gibt es hier.

Außerdem gibt es in Feldkirchen zwei Mal im Jahr einen Kleidertausch. Dabei gibt es einmal im Frühjahr und einmal im Herbst die Möglichkeit, nicht mehr benötigte, aber noch tragbare Kleidung abzugeben und im Gegenzug alles, für das man selbst Verwendung hat, wieder mitzunehmen. Die Termine werden rechtzeitig über die Homepage und die Daheim-App verbreitet.