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Von links: Herwig Riegler (ÖBB), Jakob Sorger (VerkehrPlus), Hannes Krois (Mobilitätsausschuss), Erich Gosch (Bürgermeister), Anton Lang (LH-Stv.) und Michael Schwendiger (VCÖ). Foto: Land Steiermark/Isabella Zick
| Raimund Heigl | News

Feldkirchen gewinnt mit neuer Mobilitätsverordnung VCÖ-Mobilitätspreis

Die Marktgemeinde Feldkirchen bei Graz hat für ihre im Mai beschlossene neue Mobilitätsverordnung den VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark gewonnen. Unter 52 eingereichten Projekten setzte sich Feldkirchen durch,weitere Auszeichnungen gab es für BiciBus Graz und den Nachtbus Hochsteiermark.

"Nachhaltige Mobilität bringt vielfältige Vorteile: Sie reduziert Staus, Verkehrslärm und Energieverbrauch und sie verbessert Luft- und Lebensqualität für die Bevölkerung und erhöht die Verkehrssicherheit", sagt VCÖ-Experte Michael Schwindinger anlässlich des 20. Mobilitätspreises Steiermark des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ). Der erste Platz in der Steiermark ging heuer an die Marktgemeinde Feldkirchen bei Graz, die im Mai eine neue Mobilitätsverordnung beschlossen hat. Darin wird die Anzahl der zu errichtenden Stellplätze bei einem Neubau geregelt. Bisher waren zwei Stellplätze pro Wohneinheit festgelegt, jetzt wurde das gesamte Gemeindegebiet in verschiedene Zonen eingeteilt. Wenn ein Mobilitätskonzept vorgelegt wird mit Carsharing, E-Bike oder Lastenrad und die Anbindung an den öfffentlichen Verkehr entsprechend gut ist, sinkt die Anzahl der zu errichtenden Pkw-Parkplätze, in schlechter angebundenen Teilen kann sie sogar höher sein. Erstmals wurde auch die Anzahl der Fahrrad-Abstellplätze - drei pro Wohneinheit - festgelegt. 

"Die Mobilitätsverordnung basiert auf dem steiermärkischen Baugesetz, womit sie auch für andere Gemeinden zum Vorbild werden kann. Man muss solche Projekte vor den Vorhang holen, damit sich andere Gemeinden auch so etwas trauen", sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang bei der Überreichung des Preises im Medienzentrum des Landes Steiermark in Graz. Für die Gemeinde Feldkirchen nahmen Bürgermeister Erich Gosch, der Obmann des Raumordnungsausschusses Hannes Krois und Jakob Sorger von VerkehrPlus, der für die technische Umsetzung der Mobilitätsverordnung verantwortlich zeichnete, entgegen. "Wir sind sehr stolz auf diesen Preis für ein Projekt, von dem nicht immer alle überzeugt gewesen sind", sagt Bürgermeister Gosch. 

"Mobilität ist vor allem Gewohnheit. Wohnbau und Siedlungsentwicklung haben daher sehr großen Einfluss auf unser Mobilitätsverhalten. Werden neue Wohnungen in der Nähe des öffentlichen Verkehrs errichtet und können wichtige Ziele des Alltags gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden, kann die Bevölkerung sehr häufig autofrei mobil sein. Damit sparen sich die Menschen viel Geld und Zeit, tun etwas für ihre Gesundheit und reduzieren Verkehrsbelastung und die Treibhaus-Emmissionen", wies VCÖ-Sprecher Schwendiger auf die Bedeutung der Feldkirchner Mobilitätsverordnung hin.

Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang überreichte den Preis an den Feldkirchner Bürgermeister Erich Gosch.

Die beiden weiteren ausgezeichneten Projekte unter den 52 Einreichungen waren der Nachtbus der Regionalentwicklung Obersteiermark Ost sowie das Projekt BiciBus Graz. Hierbei radeln Schülerinnen und Schüler auf einer vordefinierten Route gemeinsam mit Eltern oder Lehrern zur Schule. Vier Schulen sind an dem Projekt beteiligt.