So wird die neue Geh- und Radwegbrücke über die Mur aussehen
Ein lang gehegter Wunsch wird Wirklichkeit: Entlang der Autobahnbrücke wird nach deren Umbau auch eine Geh- und Radwegbrücke errichtet, die Liebenau und Feldkirchen verbindet.
Direkt neben der A2-Südautobahn entsteht nach Abschluss der Bauarbeiten für die Erneuerung der Autobahnbrücken nördlich davon eine Geh- und Radwegbrücke. Aus 21 eingereichten Projekten wurde im März 2023 von der Jury das Projekt der Büros KOB-ZT-GmbH und iSEA Tec GmbH zum Sieger gekürt. Die Brücke wird 110 Meter lang sein. „Momentan gibt es keine Überquerungsmöglichkeit über die Mur für Radfahrer und Fußgänger von Liebenau nach Feldkirchen. Lediglich zwei Kilometer weiter nördlich existiert der schmale Gasrohrsteg“, sagt der Feldkirchner Bürgermeister Erich Gosch. Die neue Verbindung soll den Berufsverkehr entlasten, wo zum Beispiel alle aus dem Süden kommenden Radler nach Graz hinein und kompliziert wieder hinausfahren müssen – etwa die 11.500 Magna-Mitarbeiter. Viele hätten dann die Möglichkeit, in Feldkirchen aus dem Zug zu steigen und auf kurzem Weg die Mur mit dem Fahrrad zu queren. Vom Bahnhof bis zum Werkseingang sind es dann nur 1,8 Kilometer. Das große Einzugsgebiet ermöglicht aber auch den Freizeitradlern die südliche Einfahrt in das Grazer Radnetz und in die Radroute entlang der Mur Richtung Radkersburg.
Teil der Radverkehrsoffensive 2030
Der Projektkostenrahmen (Planungs-, Bewilligungs und Baukosten inklusive Nebenleistungen) ist mit fünf Millionen Euro festgelegt. Finanziert wird das Projekt von der Stadt Graz, dem Land Steiermark und der Gemeinde Feldkirchen. Es ist eines von 19 Projekten des Masterplans „Radverkehrsoffensive 2030“ des Landes, in dem insgesamt hundert Millionen Euro investiert werden. „Damit setzen wir konkrete Maßnahmen, die die Bedingungen für die Radfahrer in der Stadt verbessern“, sagt Verkehrslandesrat Anton Lang. Die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwendtner ergänzt: „Um dem Ruf von Graz als Fahrradstadt gerecht zu werden, werden in den nächsten zehn Jahren gemeinsam mit dem Land noch viele umfassende Projekte realisiert.“
Konstruktion als doppelte Welle
Die Brücke wird nach einer Idee von Architekt Roman Kemmler in einer doppelten Welle ausgeführt. Das Umfeld war nach Ansicht von DI Alexander Oplustil sehr komplex mit Industrie im Westen, einem Wohnungsgebiet im Osten, dem beruhigten Seitenarm der Mur im Südosten und dem unattraktiven Rücken der Autobahnbrücke sowie einer 110KV-Leitung, die an dieser Stelle quert und den Bauraum begrenzt. Am Ostufer werden bestehende Stege des Bootshauses aufgewertet bzw. neue errichtet.
Der Zeitplan
Die Asfinag hat bereits mit dem komplizierten Neubau der Autobahnbrücke, der rund drei Jahre lang dauern wird, begonnen. DI Andreas Kammersberger, Leiter des Bereichs Brückenbau im Referat Straßeninfrastruktur-Bestand beim Land Steiermark, meint: „Es ist logisch, dass man im Windschatten der Asfinag Synergien nutzt, etwa die Errichtung der beiden Flußpfeiler zur gleichen Zeit wie jene der Autobahnbrücke.“ Noch in diesem Jahr soll die wasserrechtliche Einreichung erfolgen. Der Baubeginn für die Radwegbrücke ist für Winter 2024/25 vorgesehen, die Fertigstellung für Ende 2026.
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