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| Heike Puntigam | News

Sicherheitstipps der Österr. Wasserrettung

Der Sommer lässt endlich grüßen, doch gerade an diesen ersten heißen Tagen passieren jedes Jahr schwere Unfälle im Wasser. Momentan ist die Wassertemperatur noch sehr niedrig. Bei einem Sturz ins Wasser von einem Boot, SUP oder Ähnlichem, besteht die Gefahr eines Kälteschocks und des reflexhaften Einatmens unter Wasser. Die Blutgefäße ziehen sich bei einem plötzlichen Temperatursturz durch die Kälte rasch zusammen, als Folge können Kreislaufprobleme bis hin zum Kreislaufkollaps auftreten. Schwimmwesten und Neoprenanzüge sollten daher bei allen Aktivitäten auf dem Wasser angelegt sein. Auch Schwimmende, die sich bereits ins Wasser wagen, sollten sich im Uferbereich abkühlen und so den Körper langsam an die Temperatur gewöhnen.

Noch etwas kommt in diesem Tagen wieder zum Einsatz: Das Planschbecken – die Wellnessoase bei Hitze für unseren Nachwuchs, rasch gefüllt, Eimer und Förmchen dazu und schon bereit für endlosen Spaß im Wasser.

Doch es braucht leider nur wenig, um aus dieser Idylle einen Albtraum entstehen zu lassen.

Sind Kinder in Gefahr, machen sie meistens durch Weinen oder Schreien auf sich aufmerksam – doch ertrinken ist ein lautloser Tod. Für Kleinkinder können bereits geringste Wassertiefen von 10-20 cm zur tödlichen Gefahr werden. Wenn sie umfallen oder nach vorne kippen, können sie ihren Kopf nicht selbständig heben und ein sogenannter Todstellreflex lässt die Kinder erstarren. Ohne Gegenwehr, ohne um sich zu schlagen und völlig lautlos bleibt das Kind mit dem Kopf im Wasser liegen.

Es reicht daher nicht aus, nur in Hörweite des Kindes zu sein. Bei den meisten tödlichen Ertrinkungsunfällen sind die Aufsichtspersonen weniger als 10 Meter entfernt. Ertrinken ist bei Kindern eine der häufigsten Todesursachen, bei unter 5jährigen sogar die Zweithäufigste nach Verkehrsunfällen.

Unsere wichtigsten Sicherheitstipps:

  • Kinder im und am Wasser niemals aus den Augen lassen: Auch Schwimmreifen und Schwimmflügel können leicht abgestreift werden und bieten keine 100% Sicherheit.
  • Schwimmbecken und Teiche werden am besten durch Zäune oder Abdeckungen gesichert und nicht benutzte Planschbecken oder Badewannen sollten immer geleert werden.
  • Mit ca. 3 Jahren kann ein Kind lernen, sich für kurze Zeit über Wasser zu halten und sich ein paar Meter zu bewegen, mit ca. 5 Jahren kann es richtig schwimmen lernen

    Tipps für sicheren Badespaß: 

    Allgemein – Aufmerksamkeit kann Leben retten!

     

    • Behalten Sie Kinder immer im Auge, kleine Kinder sogar in Griffnähe. Geschwister, Bademeister oder Rettungsschwimmer sind kein Ersatz!
    • Ist Ihr Kind verschwunden, suchen Sie zuerst am und im Wasser – bei einem Ertrinkungsunfall zählt jede Minute!
    • Achtung: Für Babys und Kleinkinder kann bereits eine Wassertiefe von weniger als 10 cm zur tödlichen Gefahr werden.
    • Vereinbaren Sie mit Ihren Kindern Verhaltensregeln am und im Wasser!

     Draußen – Pool, Planschbecken, See, Hallenbad, Fluss, Meer, usw.

     

    • Alle Wasserflächen bergen Gefahren!

    Sichern Sie Pools, Biotope und Schwimmteiche am besten mit einem 1,5m hohen Zaun und einer selbstschließenden Tür. Denken Sie auch an weitere Gefahrenquellen wie Regentonnen.

    • Entleeren Sie Planschbecken usw. nach Gebrauch – auch geringe Wassertiefen sind gefährlich.
    • Schwimmflügel oder –reifen, Luftmatratzen, aufblasbare Schwimmtiere oder ähnliches sind Schwimmhilfen, bieten aber keinen Schutz vor Ertrinken.
    • Vergewissern Sie sich vorab, ob Kinder, die Sie mitbetreuen, tatsächlich sicher schwimmen können.
    • Entfernen Sie Spielzeug im und rund ums Biotop/Schwimmbecken, wenn Kinder alleine im Garten sind.
    • Natürliche Gewässer wie Meer, Seen oder Flüsse bergen zusätzliche Gefahren wie beispielsweise Strömungen. Machen Sie Ihre Kinder darauf aufmerksam!
    • Auch wenn Ihr Kind schon schwimmen kann: Ungewohnte Bedingungen wie beispielsweise leichte Wellen, Lärm oder viele Menschen überfordern schnell. Lassen Sie Ihr Kind weiterhin nicht aus den Augen und achten Sie darauf, dass es sich nicht überschätzt.
    • In Booten immer Schwimmwesten tragen!

      Zuhause – In den eigenen vier Wänden

    • Lassen Sie Säuglinge und Kleinkinder niemals unbeaufsichtigt in der Badewanne!
    • Badewannen mit Rutschsicherung ausstatten.
    • Kinder, die ins Wasser fallen, erschrecken und bewegen sich nicht mehr, sodass Ersticken die Folge ist (Totstellreflex)!
    • Lassen Sie Eimer oder Wannen mit Flüssigkeiten nicht in Reichweite von Kindern stehen. Kinder könnten darüber stolpern und hineinfallen.
    • Bringen Sie im Badezimmer Türschlösser an, die sich leicht von außen öffnen lassen oder entfernen Sie den Schlüssel. So stehen Sie im Notfall nicht vor einer verschlossenen Tür.
    • Vorsicht mit Elektrogeräten in der Nähe von Wasser.
    • Erlernen Sie die lebensrettenden Sofortmaßnahmen, denn im Notfall zählt jede Sekunde!